Sad Bride
Letztes Wochenende hatte ich seit langem mal wieder sturmfrei. Frau und Kinder waren bei Oma. Das Schönste an so einem Wochenende ist, dass ich dann mal wieder ausschlafen kann. Ich wusste schon gar nicht mehr, wie das geht.
Das Zweitschönste ist, dass man an so einem Wochenende mal wieder Zeit hat, seinem Hobby zu frönen. Ich hatte Katja im Vorfeld schon angerufen und gefragt, ob sie sich mir nicht zur Verfügung stellen könnte, und auch beim Erik im Studio war schon alles geklärt.
Vor einigen Wochen hatte ich mir ein Hochzeitskleid bei eBay ersteigert und wollte damit ursprünglich ein paar schöne Fotos irgendwo in der freien Natur machen. Etwas Verträumtes, verspielt Romantisches, mit Kornfeld oder alter Eiche usw. Aber irgendwie habe ich es dieses Jahr zeitlich nicht hin bekommen, und jetzt war es für derartige Experimente zu kalt. Also dachte ich mir, „Du hast dieses Jahr schon so viele schöne Bräute fotografiert, versuch’s doch mal mit einer Antibraut“. Also so, wie sich eine Braut normalerweise nicht gerne ablichten lässt. Melancholisch, traurig, vielleicht enttäuscht.
Außerdem wollte ich meine C330 mal wieder in Gebrauch nehmen und auch noch ein paar schöne Aktfotos machen.
Drei Stunden waren gebucht, aber wie das immer so ist, haben wir uns erst mal eine Stunde mit Erik verquatscht, bevor wir angefangen haben. Aber was soll’s, wir hatten ja keinen Stress. Wie immer war das Shooting selber sehr lustig. Ich hatte dauernd Angst, dass ich Katja vielleicht zu viel rauchen lasse. Sie musste sich eine Kippe nach der anderen anzünden. Ich glaube die Abschlusszigarette hat sie dann ausgelassen.
Meine C330 kam auch wieder zum Einsatz, aber mit den Ergebnissen bin ich nicht wirklich zufrieden. Vielleicht sollte ich das gute Stück doch wieder öfter benutzen, denn die Suche nach dem richtigen Bildschnitt ist durch den Lichtschachtsucher doch etwas anderes als durch eine SLR Optik. insgesamt hat der Nachmittag aber sehr viel Spaß gemacht, und darauf kommt es letztlich an.